Verabschiedung von Pfr. Justus Werdin in Greiffenberg

Während der Gemeindeversammlung konnte man sie sehen, die Bronzeplakette. Zwei Menschen helfen sich darauf gemeinsam beim Überwinden einer Mauer. Und viele haben die passende Karte dazu unterschrieben, die mit dem Gingkoblatt drauf. Ein Gingkoblatt – weil doch ein Gingkobaum als Zeichen der Partnerschaft mit Greiffenberg/Oder auf der Zionswiese gepflanzt ist, ganz so, wie er auch im Kirchhof in Greiffenberg wächst.

Beides habe ich dann in einem festlichen Gottesdienst in unser aller Namen an Dr. Justus Werdin überreicht, verbunden mit dem herzlichen Dank für seine langjährige Mitarbeit in unserer Partnerschaft, für alles Engagement und Mitgestalten. 30 Jahre war er dabei, solange, wie er seinen Dienst in Greiffenberg versehen hat. Er wird uns sicher auch weiterhin verbunden sein, auch wenn er jetzt in seiner Funktionspfarrstelle für seine Landeskirche viel im Sinne der Partnerschaft mit Mittel- und Osteuropa unterwegs ist. Für diesen Dienst passt das Motiv der Bronzeplakette sicher auch. Neben dem persönlichen Abschied von ihrem Gemeindepfarrer konnten wir Freisenbruch-Horst-Eiberger aber auch schon beim Partnertreffen Mitte September die anderen Sorgen der Gemeinde spüren.

Die bisherige Pfarrstelle wird nämlich in den kommenden Jahren nicht wiederbesetzt und es wird von Kooperationsverhandlungen im Kirchenkreis abhängen, ob und wie die Pfarrstelle wieder versehen werden kann. Wie wird es weitergehen dort, mit den auf viele Dörfer verteilten freundlichen Menschen und den riesigen alten Kirchen in der Gemeinde? Keine leichte Aufgabe für die ehrenamtlichen Mitarbeiter dort. Es wird noch mehr Arbeit anfallen.
Anstrengende Zeiten auch für einen Kirchengemeinderat, wie das Presbyterium dort heißt, zusammen mit Interimspastor Eisentraut, der jetzt zu seinen bisherigen Aufgaben im Umland auch die Gemeindeversorgung dort übernehmen wird. Für Pfarrer i.R. P. Sander und mich als Vertreter unserer Gemeinde war es selbstverständlich, an diesem Tag der Verabschiedung dort zu sein.
Aber Partnerschaft ist nicht nur eine Partnerschaft zwischen Kollegen. Es ist eine Gemeindepartnerschaft – und wie viele von uns waren schon da und füllen diese Partnerschaft mit Leben (und das nicht nur beim 50. Jubiläum). Daran sollten wir festhalten und uns daran erinnern, wie fruchtbar und erfüllend die gegenseitigen Besuche waren, und auch die kirchenmusikalischen Begegnungen oder die gemeinsamen Jugendtreffen dort.

Ich persönlich halte eine Partnerschaft zwischen einer Landgemeinde in Brandenburg und einer Stadtgemeinde im Ruhrgebiet nach wie vor für ausgesprochen lebhaft und spannend. Wir können nicht nur aus der Geschichte viel voneinander lernen. 54 Jahre intensiv gelebte Partnerschaft haben sicher schon andere Zeiten überstanden als das, was sich jetzt am Horizont aufzeigt.
Ich darf hiermit die besten und herzlichsten Grüße aus Greiffenberg weitergeben an Sie!

Olaf Zechlin