Gemeindedank zur Verabschiedung von Pfarrerin Birgit Welter-Niggeling aus dem hauptamtlichen Vertretungsdienst

Liebe Birgit Niggeling,

Dein Vertretungsdienst endet mit dem März. Grund für uns, Dir unseren herzlichsten Dank dafür auszusprechen.

Du bist ja keine Unbekannte für uns gewesen.

Seit vielen Jahren kennen wir Dich als Pfarrerin der damals noch thüringischen Landeskirche, jetzt Kirche Mitteldeutschlands. Seit 2014 musstest Du für diese Kirche immer wieder Anträge stellen, hier in den Predigtdienst aufgenommen zu werden, um dort die Ordinationsrechte beibehalten zu können. Und trotz dieser Zeit hat diese Landeskirche das Dienstverhältnis mit Dir beendet. ( Das muss man nicht verstehen, warum das so ist, das ist aber so…als Gemeindepfarrer ist das für mich ein Buch mit 7 Siegeln)

Auch in unserer Landeskirche hast Du Dich eingefunden und wie Du erzählst auch schwierige Prozeduren erlebt, um hier anzukommen. Davon hast Du oft erzählt zum Erstaunen der Zuhörer ( Auch das muss man nicht verstehen, warum das so ist, das ist aber so und ist auch so ein Buch…). Auch dem Kirchenkreis bist Du seit vielen Jahren persönlich und mit deiner Biographie bekannt.

Da ich Dich auch seit vielen Jahren kenne ( unsere Großen waren schon gemeinsam im Kindergarten) und auch den theologischen persönlichen Werdegang von Dir, war es für mich der erste Gedanke, nach dem Vakantwerden der 1. Pfarrstelle in Freisenbruch-Horst-Eiberg, dem Kirchenkreis und Dir vorzuschlagen, Vertretungsdienste im Angestelltenverhältnis bei uns wahrzunehmen. Du hast dem zugestimmt und das Presbyterium auch. Ich fand damals das formelle Drumherum schon auch durch die Voraussetzungen ziemlich kompliziert. Ich bin ja Pfarrer und kein Verwaltungsmensch, geschweige denn Manager, – auch wenn der Vorsitz im Presbyterium leider viel davon mit sich bringt.

Mitten in der Coronapandemie, mit Lockdowns und Einschränkungen hast Du Deinen Dienst hier getan, oft mit mehr Stunden, als es ausgerechnet war in Deinem halben Stellenumfang.

Gruppen und Kreise hast Du übernommen und Menschen bei Amtshandlungen begleitet mitten in einem Prozess, in dem Gemeinde sich personell und auch konzeptionell völlig neu aufstellen muss. Wir spüren schmerzlich, daß von ehemals 4 Bezirken noch 4 Zentren stehen, aber nur noch zwei Pfarrstellen zur Verfügung stehen. Und auch die Fusion und das Bewusstsein der Zentrumszugehörigkeit ist immer noch spürbar. Da müssen wir alle zusammen ran und gemeinsam als Gemeinde überlegen, was wir wie und wo machen, um gemeinsam unterwegs zu sein und keiner das Gefühl hat, etwas Wesentliches zu verlieren oder ggf sogar das Gefühl zu haben, über den Tisch gezogen zu werden.

Das wird ein sehr langer Prozess werden, der viel Aufmerksamkeit, Empathie sowohl für die Gemeinde und ihr Presbyterium erfordert und vor allem auch- das ist gerade auch in den letzten Monaten klar geworden- konzeptionelle Begleitung von außen als zielführend brauchen kann. Da sind wir alle als von einander Lernende unterwegs.

Liebe Birgit, Dein theologischer Weg ist mit manchen Enttäuschungen gepflastert. Davon hast Du oft erzählt und viele Menschen haben das mitbekommen und sich für Dich stark gemacht und eingesetzt. 

Da ist die Ostbiografie und die Erlebnisse mit Kirche und Gesellschaft in dieser Zeit. Wenn Du davon erzählst, ist manches wirklich unfassbar.

Da sind die Landeskirchen mit ihren Vorschriften und Zulassungsvorraussetzungen und mit ihrem Stellenkontingent und der Personalplanungen für die von ihnen anvertrauten Kirchengemeinden.

Da ist auch die Kirchengemeinde hier vor Ort, von der Du und die Deinen Dir über den Anstellungsvertrag in der Vakanzzeit hinaus mehr erwartet und das auch mit Unterschriftensammlungen deutlich gemacht haben.

Mir kommt es als Presbyteriumsvorsitzender und als Kollege zu, Dir Dank zu sagen für Deinen Dienst hier. Ich persönlich möchte Dir ganz besonders danken für die sehr geschwisterliche Dienstübernahme während meiner doch längeren Krankschreibung. Das ist nicht selbstverständlich . Nochmals Danke dafür ! Das weiß ich sehr zu schätzen.

Dieser 20.3. ist jetzt Dein letzter Gottesdienst im Rahmen dieser Vertretungszeit und vielen Menschen ist es ein Anliegen Dir von Herzen dafür Danke zu sagen.

Wir Mitordinierten sind ja leider wie Du weißt an diesem Tag verhindert.

Bei der Einführung der Presbyterin und der Presbyter hast Du das folgende Votum im Segenskreis weitergegeben, das ich Dir quasi jetzt aus unserem Kreis heraus mitgeben und zurückgeben möchte.

„All eure Dinge lasst in der Liebe geschehen !“-heißt es sowohl bei Paulus als auch an anderer Stelle im Neuen Testament.

Dieses Wort ist ein wahrer Schatz in dieser konfliktreichen und kriegerischen Zeit und vielleicht ein Nachdenkwort in Zeiten der Eskalation.

Dein Votum aus dem Kreis nehmen wir mit und geben es Dir ebenso dankbar mit auf Deinen Weg.

Im Namen unserer Kirchengemeinde Freisenbruch-Horst – Eiberg nochmal „Danke“ für Deinen Vertretungsdienst.

Olaf Zechlin, Pfarrer

Vorsitzender des Presbyteriums

 

Ukraine-Krieg – Hilfen für Geflüchtete in Essen

Unser Diakoniepfarrer Andreas Müller richtet folgende Mail an alle Interessierten:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder!

In meiner Mail erhalten sie wieder ein Update rund um die Hilfe und Unterstützung für Geflüchtete in Essen. Ganz viele von Ihnen haben sich schon auf vielfältigste Weise für Geflüchteten aus der Ukraine engagiert. Ganz herzlichen Dank für alle Hilfsbereitschaft, in welcher Form auch immer sie erfolgt ist und erfolgt. Die Herausforderungen sind so groß, dass ich stellvertretend weiter um Ihre tatkräftige Unterstützung bitte.

Die Servicestelle Flüchtlinge der Stadt Essen beim Amt für Soziales und Wohnen, Steubenstraße 53, 45138 Essen bleibt die erste Anlaufstelle für Unterkunft, Sozialleistungen und -hilfen sowie weitere Fragen. Öffnungszeiten sind montags bis sonntags 9 Uhr bis 16 Uhr. Hilfesuchende können sich montags bis freitags 8 Uhr bis 18 Uhr an die zentrale Hotline wenden: 0201-8835555. Für alle melde- und ausländerrechtlichen Angelegenheiten für die aus der Ukraine Geflüchteten ist diese Woche eine zentrale Koordinierungsstelle im Bürgeramt Essen-Borbeck eingerichtet worden. Hilfesuchende aus der Ukraine können unter der bekannten Telefonnummer 0201 88-35 555 einen Termin zur Vorsprache vereinbaren. Eine Vorsprache ohne Termin ist nicht möglich. 

Dringend benötigt wird weiter zusätzlicher Wohnraum. Die Wohnungsvermittlung erfolgt über die Stadt, die eine Task-Force eingerichtet hat. Angebote bitte an die zentrale Mail  ukrainehilfe@essen.de und/oder über die o.g. Hotline Telefonnummer. Dort werden alle Angebote gesichtet und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet, was allerdings etwas Zeit braucht. Auch wenn bisher rund 70% aller in Essen registrierten Flüchtlinge aus der Ukraine bei Angehörigen, Bekannten oder Freunden unterkommen, steigt die Anzahl der benötigen Plätze rasant, für diejenigen, die in Unterkünften untergebracht werden müssen. Die Stadt Essen steht vor einem erheblichen Problem, die Unterbringung der aus der Ukraine flüchtenden Menschen zu gewährleisten. Diakoniewerk und Caritas erhöhen die Platzzahl in den Unterkünften, in denen Sie beauftragt sind. Darüber hinaus nutzt und prüft die Stadt alle Optionen von Hotels über Sporthallen bis hin zu weiteren Großgebäuden und natürlich sämtliche Wohnungen. Prüfen Sie deshalb doch auch, ob etwa vorübergehend in Gemeindehäusern Räume zur Verfügung gestellt werden könnten.  Für die Erweiterung der Plätze in den Unterkünften sucht das Diakoniewerk kurzfristig  Sozialarbeiter/-pädagoge (m/w/d) für Geflüchtete (insb. aus der Ukraine) in Teilzeit oder Vollzeit. Sie können gerne auf die Ausschreibung hinweisen: https://bewerbung.diakoniewerk-essen.de/stellenanzeige/sozialarbeiter-paedagoge-fuer-gefluechtete-insb-aus-der-ukraine-in-teilzeit-oder-vollzeit-4083.

Wer sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren möchte, kann sich – wie berichtet – auch an die Ehrenamtskoordination des Diakoniewerks bei der sozialräumlichen Beratung für Neuzugezogene wenden: Aleksandra Simic. Ihre Telefonnummer hat sich geändert: 0171 911 59 39. Ansonsten bleiben die Kontaktdaten gleich: Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe, Zu den Karmelitern 15, 45127 Essen, a.simic@diakoniewerk-essen.de.

Gestern haben einige von Ihnen Informationen der Aktion Lichtblicke erhalten. Geflüchtete aus der Ukraine können über die Diakonie und die Caritas bei der Aktion Lichtblicke Förderanträge stellen. Bitte stellen Sie noch keine Anträge. Warten Sie damit solange, bis wir für Essen die konkrete Umsetzung innerhalb der Diakonie geklärt haben. Sobald das geschehen ist, werden Sie über die möglichen Hilfen und die Hilfswege informiert.

Zu einer öffentlichen Kleidersammlung rufen für den 1. und 2. April die Essener Kleiderkammer von Diakonie, Caritas und Deutschen Rotem Kreuz und die Diakoniewerk Essen Arbeit und Beschäftigung AiD auf. Die Kleidersammlung wird in Kooperation mit der Johanniter-Hilfsgemeinschaft im Diakoniezentrum Mitte, Lindenallee 55, 45127 Essen durchgeführt. Am Freitag kann von 14 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr Kleidung abgegeben werden. Die ersten Familien haben sich bereits in der Kleiderkammer gemeldet. Wenn Sie sich beteiligen möchten, denken Sie daran, dass die meisten Geflüchteten Frauen und Kinder bzw. Jugendliche sind.

Ich habe noch eine gemeinsame Bitte mit Frau Superintendentin Marion Greve. Immer wieder gibt es Nachfragen, was Kirche und Diakonie denn eigentlich an Hilfen in dieser besonderen Situation leisten. Um hier noch besser in der Öffentlichkeit auskunftsfähig zu sein, wäre es gut, wenn Sie über Ihre Aktivitäten kurz Stefan Koppelmann, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel 0201 22 05-221, Mail Stefan.Koppelmann@evkirche-essen.de informieren. Auch exemplarische Informationen über das, was Sie alles auf die Beine stellen, helfen weiter.

Für aktuelle Infos kann ich nur empfehlen, sich auf der städtischen Homepage https://www.essen.de/leben/migration_und_integration/hilfen_fuer_menschen_aus_der_ukraine.de.html zu erkundigen Dort werden laufend die Fragen und Antworten zu Hilfen für Menschen aus der Ukraine aktualisiert

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Müller, Pfarrer

Diakonisches Werk des Kirchenkreises Essen